Es ist Advent. Eine Zeit ganz besonderer Gerüche. Auch bei den Duftspezialisten von Aromea, die mit winterlichen Duftspecials der Besinnlichkeit olfaktorisch unter die Arme greifen. Wir haben die beiden Chefnasen Franz Planegger und Peter Wieser darum nochmal in ihrem Büro in Klagenfurt getroffen – zu Weihnachtskeksen und einem ganz ungezwungenen “Winterview”.
Weihnachten duftet. Jeder hat da so seine ganz persönlichen Dufterinnerungen. Welches Dufterlebnis verbindet ihr denn mit der besinnlichen Winterzeit?
Peter: (nimmt sich einen Keks) Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, die Adventszeit vermischt viele Düfte, je nachdem wo man sich aufhält. Die stärksten Assoziationen wecken bei mir tatsächlich Noten von Wintergebäck und Tannennadeln. Das erinnert mich immer an meine Kindheit, die Bescherung am Weihnachtsabend, wenn man zum ersten Mal den leuchtenden Baum sieht. Und natürlich der bunte Teller mit den ganzen Keksen. (grinst)
Franz: Das ist bei mir ganz ähnlich. Vor der Bescherung haben wir aber immer noch Oma und Opa besucht. Dort gab es am Weihnachtstag besinnliches Bratapfelessen am Nachmittag. Ich war zwar eigentlich nie so der Bratapfelfan, aber dieser schwere, süße Duft von Apfel, Zimt und Vanille, der Holzgeruch in der alten Stube, das wirkt immer noch. Da hab ich gleich Bilder im Kopf, ganz typisch Weihnachten für mich.
Apropos Holz. Gerade Naturdüfte sind saisonal unglaublich vielseitig und authentisch: Regen, Wiese, Wald, Schnee. Kann man sich diese Erlebnisse auch nach Drinnen holen?
Peter: Dies kann man natürlich. In der Duftwelt gibt es nahezu keine Grenzen. Die entsprechenden Lösungen werden bei den Kunden immer individuell erarbeitet und anhand eines Konzepts vorgestellt.
Franz: Erst unlängst hat mir Peter drei verschiedene Wald- bzw. Holzdüfte gezeigt, die wirklich funktionieren. Aber es gibt unter anderem auch diverse Grasdüfte, die von normalen Gras bis zu frisch geschnittenem Gras reichen. Jedes Mal wieder beeindruckend.
Geruchsempfindungen können sehr subjektiv sein, Stichwort Winterdüfte. Wer hat bei den Aromea-Kompositionen das letzte Wort für den perfekten Corporate Scent?
Peter: In der Regel erfolgt eine Vorauswahl im Hause Aromea zwischen Geschäftsführung und dem zuständigen Kundenbetreuer. Daraus ergibt sich eine Auswahl von 3-4 Samples welche dem Kunden vorgestellt und entsprechend bewertet werden. Anhand dieser Bewertung diskutiert man die Ergebnisse, mit dem Resultat, dass einer der Vorschläge entweder 100% passt oder noch geringfügig nachgearbeitet werden muss.
Franz: Aromea versucht schon bei Kreation und Vorauswahl der Düfte, anhand der vorab bestimmten Werte und Kriterien des Unternehmens, ein super Ergebnis zu liefern. Natürlich kann man da auch saisonal variieren, um beispielsweise zur Weihnachtszeit ein entsprechendes Ambiente zu schaffen. Am Ende ist es ein gemeinsamer Prozess.
Immer eine Nasenlänge voraus: Aromea macht mehr aus Marken. Aber wie riecht für euch zum Beispiel ein Elektronikhersteller im Winter? Nach… Bratapfel?
Peter: Das kann man eigentlich nicht pauschal beantworten, da hier viele Faktoren für die Duftauswahl wichtig sind. Was macht ein Unternehmen aus, wie möchte das Unternehmen wahrgenommen werden, welche Zielgruppe möchte man ansprechen, wofür steht das Unternehmen, ist es ein regionales Unternehmen oder international, Farben und Logo spielen eine zentrale Rolle, und so weiter…
Franz: Genau das habe ich eben bei der vorigen Frage mit den Werten des Unternehmens gemeint.
Sexy smells: Gerüche führen unsere Emotionen an der Nase herum, Pheromone (Sexualhormone) ganz besonders. Kann man damit auch im Marketing arbeiten?
Peter: Absolut! Wir wecken mit unseren Duftlösungen Emotionen. Duft ist allgegenwärtig. Menschen können ihre Augen schließen, um Bilder zu vermeiden, sie können ihre Ohren schließen, um sich dem Klang eines Werbespots zu entziehen und es ist auch möglich, bestimmte Objekte nicht zu berühren, aber wir können nicht aufhören zu riechen, ohne dabei aufzuhören zu atmen. Langfristig erinnern wir uns mehr an das, was wir riechen, als das, was wir sehen, hören, berühren oder schmecken. Genau darauf bauen wir auf – mit gezielten Duftmarketing Wohlfühlatmosphären schaffen, die Markenwahrnehmung erhöhen, wahrgenommene Qualität und Service verbessern usw. Das Potenzial von Markendüften sollte von Marketeern aktiv genutzt werden, da olfaktorische Informationen am schnellsten im Gehirn verarbeitet werden und das Erinnerungsvermögen an Düfte das Ausgeprägteste ist, über das der Mensch verfügt.
Franz: Das ist der Kern worum es geht. Ich könnte es nicht besser beschreiben.
Kleine persönliche Abschlussfrage: Parfum ist Scent Marketing am Körper. Wonach riecht ihr selbst eigentlich am liebsten?
Peter: Im Berufsleben am besten nach nichts, da ein Parfum beispielsweise bei einer Duftpräsentation kontraproduktiv wäre. Privat ist dies, wie bei Duftmarketing grundsätzlich, stimmungsabhängig.
Franz: Ich bin da eher der stetige Typ und benutze seit Jahren das gleiche Parfum bzw. Deo. Ganz unkompliziert und mit authentischem Wiedererkennungswert! (lacht)
Vielen Dank für dieses herzliche Wintergespräch und die köstlichen Kekse – frohe Weihnachten und bis hoffentlich schon bald!